"Die Belastungsgrenzen sind bei vielen erreicht." Vor der Corona-Pandemie konnten die Pflegebedürftigen die Tagespflege besuchen, Enkel, Nachbarn oder Ehrenamtliche unterstützten die Angehörigen. "Das fiel mit dem Beginn der Pandemie dann alles weg", sagt Silvia Zimmerling.
Die Kurberaterin rät erschöpften Angehörigen deshalb, sich wegen einer Kurmaßnahme beraten zu lassen. "Eine Kur kann pflegenden Angehörigen die dringend benötigte Erholung bringen und helfen, ihre Gesundheit zu erhalten. Dann können diese gestärkt wieder dem Alltag begegnen."
Da die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken unter Beachtung eines Hygienekonzeptes wieder öffnen dürfen, können ab sofort auch wieder Kurmaßnahmen beantragt werden. Silvia Zimmerling unterstützt auch dabei, die Versorgung des Angehörigen während der Kur sicherzustellen. In einigen Kliniken besteht die Möglichkeit den Pflegebedürftigen mitzunehmen oder in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung in der Nähe unterzubringen.
Etwa zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen werden von ihren Angehörigen oder anderen Bezugspersonen zu Hause gepflegt. Diese oft unterschätzte Belastung bleibt nicht ohne Folgen: Pflegende Angehörige sind oftmals körperlichen, psychischen, finanziellen und sozialen Belastungen ausgesetzt; eigene Bedürfnisse müssen hinten anstehen - und das auch ohne Corona-Pandemie.
"In unserer Beratungsstelle erhalten Interessierte alle Informationen zu allen Fragen der Beantragung einer Kur, zur Klärung der Versorgung Ihres pflegebedürftigen Angehörigen, zu Fragen der Finanzierung der Kur und zur Auswahl der Klinik", verspricht die Kurberaterin.
Speziell dafür qualifiziert wurden sie und ihre Kollegen in den Kurberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Projekts "Zeit & Erholung für pflegende Angehörige in NRW - Kurberatung für pflegende Angehörige", welches vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird.