"Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl": Nach diesem Motto feierte das Caritashaus St. Hedwig im Nordviertel Recklinghausens am Samstag sein 60-jähriges Bestehen. Seit der Eröffnung im Jahr 1961 hat das Hedwigsheim einige Veränderungen durchlebt - doch der Heimatgedanke ist über Jahrzehnte gleichgeblieben.
Das Caritashaus St. Hedwig ist ein Ort positiver Gefühle: "Hier sind Hausbewohnerinnen und -bewohner Teil einer Gemeinschaft. Eine wichtige Aufgabe für uns ist es, sie gut kennenzulernen und mit ihnen eine Beziehung aufzubauen. Nur so kann es gelingen, allen Bewohnern eine gute Pflege und Betreuung zukommen zu lassen, so Einrichtungsleiterin Melanie Hagemann.
Festliche Worte für St. Hedwig
Nach einem Wortgottesdienst mit geladenen Gästen, darunter auch Bürgermeister Christoph Tesche sowie Caritasratsmitglieder und ehem. Einrichtungsleitern, leitete Caritas-Vorstand Christoph Kortenjann den offiziellen Teil der Feierlichkeiten ein. Am Nachmittag feierten Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Angehörigen das langjährige Bestehen des Caritashauses in gemütlicher Runde.
Zeit verlangt Veränderungen
Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Hedwigsheim sowohl konzeptionell als auch baulich verändert. Menschen, die in Pflegeeinrichtungen einziehen, werden zunehmend älter. Zudem steigt die Anzahl an Seniorinnen und Senioren mit Demenzerkrankung stetig. Die Folge: Die Anforderungen an die Altenhilfe wandeln sich. So wurden von 2010 bis 2013 im Caritashaus St. Hedwig Wohngruppen eingerichtet, Altenwohnungen geschaffen und Doppelzimmer aufgelöst. Optimistisch erklärt die Einrichtungsleiterin: "Fest steht, dass das Caritashaus St. Hedwig baulich und fachlich Schritt halten wird. Die Konzeption verfeinert und professionell umgesetzt wird."
Gelebte Philosophie
63 Jahre ist es nun her, als am 23. April 1958 der damalige Caritasdirektors Gerhard Joncyzk den Bauantrag für das Hedwigsheim stellte. Die Kirchengemeinde St. Peter beabsichtigte den Neubau des Pastorats auf dem Gelände des 1921 entstandenen Schipperstifts - St. Annaheim mit 27 Bewohnern. Es musste zwangsläufig dafür eine Alternative gefunden werden. Man kam überein, durch einen Grundstückstausch die Stiftung in das Hedwigsheim mit einzubeziehen.
Die Philosophie von damals ist der heutigen noch immer sehr ähnlich. Bei der Eröffnung am 15. Juni 1961 erklärte der damalige Diözesandirektor Tellen: "Das St. Hedwigsheim wird nicht nur eine Stätte zum Schlafen und Essen sein, sondern Heimat, in denen sich ältere Menschen geachtet, geliebt und umsorgt fühlen können, denn altes Leben ist kein sterbendes Leben."
Auch für die nächsten 60 Jahre soll das Caritashaus St. Hedwig ein Ort der Heimat für die Bewohnerinnen und Bewohner sein. Einrichtungsleiterin Melanie Hagemann hat einen klaren Wunsch: "Wir möchten den Seniorinnen und Senioren Raum geben, ihr Leben so führen zu können, wie sie möchten. Teil einer Gemeinschaft sein zu können und an einen Ort zu sein, wo Traditionen gelebt werden."