Seit 2015 steigt die Anfrage an die Migrationsberatung für erwachsene Zuwandererinnen und Zuwanderer der deutschen Caritasverbände stetig an - auch beim Caritasverband für die Stadt Recklinghausen. Doch für eine angemessene Bearbeitung fehlen finanzielle Mittel. An einem Aktionstag fordern die Verbände deshalb zusätzlich 10 Millionen Euro aus Bundesmitteln für die Migrationsberatung für 2022. Der Caritasverband für die Stadt Recklinghausen richtet nun einen schriftlichen Appell an die Bundesregierung.
Jedes Jahr am 30. Juni heben die Caritasverbände in Deutschland die wichtige Arbeit der Migrationsberatung für erwachsende Zuwandererinnen und Zuwanderer - kurz: MBE - hervor. Der diesjährige Aktionstag MBE soll zusätzlich genutzt werden, um ein Signal an die Politik zu senden. "Die Nachfrage auf unser Beratungsangebot übersteigt mittlerweile die Kapazitäten unserer Mitarbeitenden", erklärt Sofia Bißlich, Leiterin des Fachdienstes Integration, Migration und Gemeinwesenarbeit der Caritas Recklinghausen. Zum Ausgleich dieser Überlastung, die auch andere Verbände zu spüren bekommen, bedarf es laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege deutschlandweit zusätzliche 10 Millionen Euro aus Bundesmitteln für weitere Vollzeitstellen.
Damit diese Forderung Gehör bekommt, schreibt die Caritas Recklinghausen einen Brief an den aus Waltrop stammenden Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe (SPD) aus dem Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Ebenso wurde ein Imagefilm gedreht, der die Aufgabenbereiche der Migrationshilfe verbildlicht und auf www.caritas-recklinghausen.de sowie auf der Facebook-Seite des Verbands zu finden sein wird.
Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer ist die Anlaufstelle für Sprachförderung, und Fragen rund um Schule und Beruf. Sie vermittelt integrative Kurse und hilft bei Behördenangelegenheiten. "Die Hilfesuchenden sind unglaublich dankbar für dieses Angebot", erklärt Sofia Bißlich. Um die Anliegen von Migrantinnen und Migranten weiterhin adäquat bearbeiten zu können, hofft die Caritas Recklinghausen, dass ihr Signal gehört wird. Und Mitarbeiterin Olga Peters von der Migrationsberatung ergänzt: "Wir arbeiten am Ende immer noch mit Menschen, die Hilfe suchen, und nicht mit einer Statistik."