Besonders betroffen sind jedoch Kinder und Jugendliche, die schon vor diesen Krisen mit schwierigen Lebenssituationen zu kämpfen hatten. Nämlich diejenigen, deren Eltern psychisch und/oder suchtkrank sind.
Immer häufiger wachsen Kinder in Familien mit erkrankten Elternteilen auf. Über drei Millionen Kinder und Jugendliche sind betroffen. Oft sind sie dabei auf sich allein gestellt. Solange sie nach außen unauffällig bleiben, fallen sie nicht selten durch alle Raster sonstiger Hilfsangebote. Dabei brauchen sie und ihre Eltern dringend Unterstützung.
Die Probleme der Eltern sind vielfältig, weiß Leonie Wagner, Sozialarbeiterin beim Caritasverband für die Stadt Recklinghausen: "Betroffene Eltern sorgen sich, dass sie ihrem Kind nicht gerecht werden könnten. Sie sind unsicher, wie sie ihrem Kind ihre Krankheit erklären können. Und natürlich wünschen sie sich, dass ihr Kind eine gute und unbeschwerte Zeit hat und diese auch zusammen mit Gleichaltrigen verbringen kann. Kranke Eltern hegen diesen Wunsch oft noch viel stärker als gesunde Eltern."
Auch die Kinder leiden unter der unverschuldeten Situation: "Oft haben sie das Gefühl, mit ihren Problemen ganz allein zu sein. Kindern bleibt es meist nicht verborgen, wenn Eltern traurig sind oder sich manchmal merkwürdig verhalten. Auch fehlen diesen Kindern oft Ansprache und Zuwendung durch eine elterliche Bezugsperson, die zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist."
An dieser Stelle setzt das Angebot RiVer an. RiVer steht für "Risiken erkennen - Vernetzt handeln" und richtet sich an Kinder und Jugendliche mit einem psychisch belasteten und/oder suchtkranken Elternteil. An Eltern, die sich aufgrund ihrer seelischen Krise Sorge um die Entwicklung ihrer Kinder machen. An Fachkräfte, die mit Familien in psychisch belasteten Lebenssituationen zusammenarbeiten und Angehörige und nahestehende Personen, die Gesprächsbedarf haben.
"Hier können sich Kinder und Jugendliche informieren, austauschen, auch mal abschalten und Kompetenzen im Umgang mit ihrer Situation erwerben", erklärt Leonie Wagner.
Seit September 2011 wird RiVer gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) angeboten. Das Motto lautet dabei "Kinder stark machen - Eltern unterstützen." Die Begleitung der Kinder und Jugendlichen und deren Familien erfolgt dabei nicht selten über einen längeren Zeitraum. Je nach Alter und Hintergrund gibt es unterschiedliche Gruppenangebote.
Spenden willkommen:
RiVer wurde bis zum 31. August 2014 über Aktion Mensch und den Innovationsfonds des Bistums Münster finanziert. Seitdem stellen SkF, Caritas und der Rotary Club Recklinghausen, der Rotary Club Recklinghausen-Vest und die Engelstiftung die Weiterführung dieses Projektes sicher (bis vor kurzem auch der Rotary Club Recklinghausen-Haard). Seit einiger Zeit unterstützen uns zudem die Soroptimisten Recklinghausen und der Inner Wheel Club Recklinghausen-Marl die Aktivitäten. Da diese Spenden das Angebot nicht komplett decken sind Spenden jederzeit sehr willkommen.
Spendenkonto: Stichwort RiVer
DKM Münster
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