"Unser Ziel ist es, die Kinder schon früh auf einen richtigen und sicheren Umgang mit den digitalen Medien vorbereitet werden. Das heißt aber gleichzeitig auch, dass auch die Eltern bei der Heranführung der Kinder an die digitalen Medien begleitet werden müssen", erklärt Beatrix Herweg, Vorstand beim Caritasverband für die Stadt Recklinghausen. Die Caritas-Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit werden digitalisiert. Finanziert wird das Ganze durch das Sonderprogramm für Dienste und Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen: Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken. Investiert werden 100.000 Euro.
"Anlass war der erste Corona-Lockdown. Der Kontakt zu den Eltern war eingeschränkt. Es fehlten die technischen Voraussetzungen, sowohl Hardware als auch Software, und medienpädagogische Kenntnisse, um ersatzweise digitale Angebote durchführen zu können", so Beatrix Herweg weiter. "Vor allem die Kinder mit Behinderung waren aufgrund der Zugehörigkeit zur ‚Risikogruppe‘ besonders sozial isoliert und haben therapeutische Rückschritte erfahren."
Nun werden alle 50 Mitarbeiter*Innen der Kinder- und Jugendeinrichtungen des Caritasverbands Recklinghausen im Rahmen des Digitalisierungsprojekts fit im Umgang mit Medien gemacht. Dabei setzt das Projekt ausdrücklich auf die Einbeziehung und aktive Mitwirkung der Kolleg*Innen: Digitale Angebote, wie Bewegungsangebote, Bastelstunde oder Singkreis werden gemeinsam mit den Erziehern entwickelt und sollen in Phasen der Kontaktbeschränkungen zum Einsatz kommen. Gleichzeitig wird natürlich auch entsprechende Hardware zur Verfügung gestellt.
Zum Start des Projektes trafen sich die Mitarbeiter*Innen der beteiligten Einrichtungen zu einer Informationsveranstaltung.
Gleichzeitig soll die Medienkompetenz aller Beteiligten gefördert werden. Eltern werden ebenfalls in das Projekt eingebunden, außerdem soll es auch digitale Elternsprechstunden geben.
Unterstützt wird das Projekt vom Recklinghäuser Medienpädagogen Thomas Hoffmann. Er plant und gestaltet die Umsetzung und bezieht dabei alle Erzieher ein: "Es geht um den zielgerichteten, überlegten und wohldosierten Einsatz digitaler Medien", erklärt er seine Herangehensweise. "Dabei ist es wichtig, dass Mitarbeiter auch ihre eigene Haltung zu digitalen Medien reflektieren und erfahren und eventuelle Berührungsängste abbauen. Sie sollen selbst die Vorteile für ihre pädagogische Arbeit erkennen und herausarbeiten."
Finanziert wird das Projekt zum größten Teil durch das Sonderprogramm "Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken" der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Ziel des Sonderprogrammes ist es Wohlfahrtsverbände in NRW dabei zu unterstützen, digitale Angebote zu schaffen und damit den Kontakt zu Kindern und Eltern aufrechtzuerhalten. Der Caritasverband übernimmt darüber hinaus einen Eigenanteil von mindestens 5.000 Euro.
Beteiligte Einrichtungen des Caritasverbands Recklinghausen: